Projektteam: Christian Schütze, Eike Neumann-Runde, Dr. Peter Degkwitz, Dr. Uwe Verthein, Dr. Jens Kalke, Henriette Reichwald, Marcus-Sebastian Martens
Laufzeit: 01.2018 bis 12.2018
Gegenstand des Projektes ist die Analyse der ambulanten Suchthilfestrukturen in Nordrhein-Westfalen. Ziele sind: Die Zurverfügungstellung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den Bereichen Epidemiologie, Suchtmedizin, Versorgung sowie rechtlicher Strukturen, die differenzierte Beschreibung und Analyse der etablierten, ambulanten Versorgungslandschaft für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und der erreichten Klientel, die Formulierung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung der ambulanten Suchthilfe in NRW.
Zur Erreichung der Ziele werden erarbeitet:
- eine Literaturanalyse, die zentrale suchtmedizinische und -epidemiologische Entwicklungen des Zeitraums 2007-2017 beschreibt, ebenso Veränderungen der rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen des ambulanten Hilfesystems. Sie dient zur Darstellung evidenzbasierter Erkenntnisse: Herangezogen wird grundsätzlich deutschsprachige wissenschaftliche Literatur mit nationalem bzw. nordrhein-westfälischem Fokus;
- eine dichte und überblicksartige Beschreibung des ambulanten Suchthilfe-Gesamtsystems in NRW, die die Einrichtungen, ihre Angebote und die Klientel bzw. die durchgeführten Betreuungen zum Inhalt hat. Sie wird gewonnen aus einer für diese Strukturanalyse durchgeführten Einrichtungsbefragung, der Analyse bereits vorliegender elektronisch dokumentierter Klienten/innen- und Einrichtungsdaten (Deutscher Kerndatensatz Klienten/innen und Einrichtungen: KDS-K und KDS-E), Daten des Substitutionsregisters und kassenärztlichen Daten zur psychotherapeutischen Versorgung Suchtkranker;
- eine Verlaufsanalyse, die wesentliche Versorgungsentwicklungen in der ambulanten Suchthilfe Nordrhein-Westfalens der Jahre 2008 bis 2016 nachzeichnet. Herangezogen werden hierfür die KDS-K- (2008-2016) und -E-Daten (2008+2016);
- eine Bevölkerungsanalyse, die die kommunale Versorgung der Klienten/innen des ambulanten Suchthilfesystems in den 53 Landkreisen und kreisfreien Städten mit Hilfe von Bevölkerungs- und sozialstrukturellen Indikatoren betrachtet – unter Auswertung der bereits für den Gesamtüberblick NRW verwendeten Daten (Einrichtungen, Klientel, Betreuungen), hier zusammengefasst für die jeweilige Kommune;
- eine integrierte Analyse, die die wesentlichen empirischen Erkenntnisse untereinander und mit denen der Literaturanalyse in Beziehung setzt.
Der Abschlussbericht ist veröffentlicht und im Internet einzusehen:
www.mags.nrw/broschuerenservice
Gefördert von der Landesregierung Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales