Evaluation des Rauchverbots an Schulen

Projektteam des ISD: Prof. Dr. Peter Raschke, Dr. Jens Kalke, Sven Buth

Laufzeit: Juli 2005 bis März 2007

In dieser Studie – von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gefördert – wurde überprüft, in welchem Verhältnis die tabakspezifischen Wirkungen von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen stehen. Darüber liegen bisher nur wenige empirische Erkenntnisse vor. Dabei wurde als verhaltenspräventive die „Initiierte Abstinenz“ (zweiwöchige Verzichtsübung) gewählt, als verhältnispräventive Intervention das Rauchverbot an Schulen.
Die Studie besteht aus drei Untersuchungssträngen:

  1. „Initiierte Abstinenz“ und Rauchverbot (N=408),
  2. nur Rauchverbot (N=553),
  3. keine spezielle Raucherprävention und kein Rauchverbot (N=331).

Einbezogen waren Schüler der 8., 9. und 10. Klassenstufe von Gesamtschulen und Gymnasien. Die Effekte wurden anhand von Panelanalysen untersucht (Eingangs- und Abschlusserhebung in einem ¾-jährigen Untersuchungszeitraum).
Die größten Konsumeffekte zeigen sich bei der Kombination aus verhaltens- und verhältnispräventiver Intervention. Hier sinkt der Zigarettenkonsum der rauchenden Schüler. Das Rauchverbot allein hat schwächere positive Effekte. Ohne spezifische Raucherprävention steigt dagegen der monatliche Zigarettenkonsum der Schüler alterstypisch an. Die Ergebnisse beziehen sich auf einen mittelfristigen Zeitraum (etwa 9 Monate).
Die Kooperationspartner in diesem Projekt waren die Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS, Kiel), die Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. Schleswig-Holstein (LSSH, Kiel) und die Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern (LAKOST).

Die Ergebnisse der Untersuchung können nachgelesen werden in:

  • Raschke P., Kalke J. & Buth S. (2008). Evaluation des Rauchverbots an Schulen. Eine vergleichende Untersuchung von verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen, in: Prävention. Zeitschrift für Gesundheitsförderung, 31. Jahrgang, Heft 1/2008, S. 14-17.