Evaluation des Unterrichtsprogramms „Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen“

Projektteam: Dr. Jens Kalke, Sven Buth

Laufzeit: 2005 bis 2007

Das Evangelische Johannesstift Berlin führt seit 2004 ein Sucht- und Gewaltpräventionsprogramm an Grundschulen (1. bis 6. Klasse) in Berlin Hakenfelde durch. Das Besondere an dieser schulischen Präventionsmaßnahme ist, dass es Elemente der Lebenskompetenzförderung, Gewalt- und Suchtprävention miteinander verbindet und dabei modular aufgebaut ist. Das Unterrichtsprogramm besteht in der 2. Klasse aus vier Einheiten, in der 3. Klasse aus acht Einheiten und in der 6. Klasse aus 3. Einheiten. Jede Einheit hat einen Zeitumfang von zwei Schulstunden (etwa 90 Minuten). In der 2. Klasse stehen Themen und Übungen zur Stärkung der allgemeinen Lebenskompetenz der Kinder im Vordergrund, in der 3. Klasse geht es schwerpunktmäßig um Fragen von Toleranz, Freundschaft und Konfliktlösungen und in der 6. Klasse werden „Süchte“ behandelt.

Die Hauptzielsetzungen der Evaluation lagen in der Messung der Akzeptanz sowie der Erfassung der kognitiven Lernerfolge (auch deren Nachhaltigkeit) des Unterrichtsprogramms. Ferner sollten auf dieser empirischen Grundlage Empfehlungen für die konzeptionelle Weiterentwicklung und Implementierung des Programms formuliert werden. Methodisch bestand die Evaluation hauptsächlich aus der Durchführung von schriftlichen Befragungen der teilnehmenden Schüler/innen: Sie wurden nach jeder Einheit und in einer Abschlusserhebung vier Wochen nach der letzten Einheit befragt.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass der generelle Ansatz des Unterrichtsprogramms funktioniert, den Schülern/innen spielerisch Wissen über richtige Verhaltensweisen zu vermitteln. Gleichzeitig sollten jedoch einige Korrekturen am Programm vorgenommen werden. Vor allem sollte die Maßnahme als ein durchgängiges Unterrichtsprogramm von der 2. bis zur 6. Klasse konzipiert werden. Darüber hinaus ist prinzipiell zu prüfen, in welcher Form die Lehrer/innen und Eltern (noch) stärker einbezogen werden könnten und wie eine strukturierte Vor- und Nachbereitung (Materialien) des Programms aussehen könnte.

Die Evaluation wurde von der AOK Berlin finanziell gefördert.