Expertise zur wissenschaftlichen Evidenz der Spieler- und Jugendschutzmaßnahmen im Glücksspieländerungsstaatsvertrag (2012): Ein systematischer Review
Es wird der internationale und nationale wissenschaftliche Erkenntnisstand zu den gesetzlich verankerten Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes im Glücksspielstaatsvertrag in Form eines systematischen Reviews zusammengestellt. Ferner stehen Interventionen im Fokus, die zwar im (inter-)nationalen Kontext Wirksamkeitsnachweise erbracht haben, bislang jedoch noch nicht in die deutsche Gesetzgebung eingeflossen sind.
Aus dem internationalen wie nationalen Kontext finden ausschließlich quantitative Primärstudien Berücksichtigung, die folgende Merkmale aufweisen: mindestens Evidenzgrad III in Anlehnung an die Einteilung von Shekelle et al. (1999), d. h. die Evidenz basiert wenigstens auf nicht-experimentellen, deskriptiven Primärstudien, Verwendung standardisierter Messinstrumente und Veröffentlichung der Befunde in einer peer-reviewten Fachzeitschrift. Dabei werden empirische Befunde zur Wirksamkeit von verhaltens- bzw. verhältnispräventiven Maßnahmen berichtet. Als Outcome-Variablen gelten: Nutzungsraten (Reichweite), die Akzeptanz sowie Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen. Weitere Einschlusskriterien umfassen das Publikationsjahr (Zeitraum der letzten 15 Jahre bis Ende 2016) und die Publikationssprache (englisch- oder deutschsprachig).
Aus dieser systematischen Übersichtsarbeit lassen sich zusammengenommen evidenzgestützte Handlungsempfehlungen für die gesetzliche Fortschreibung der Spieler- und Jugendschutzmaßnahmen ableiten und Handlungsbedarfe für die Politik und Praxis beschreiben.
Der Endbericht ist abrufbar unter:
http://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/gutachten-ueber-spieler-und-jugendschutzmassnahmen-nach-dem-glueckspielaenderungsstaatsvertrag-?forceWeb=true
Die Expertise ist auch als Buch in Kurzform erschienen:
Kalke, J. & Hayer, T. 2019. Expertise zur wissenschaftlichen Evidenz von Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes: Ein systematischer Review. Frankfurt/M.: Peter Lang.